Wettspiele

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Die Landpartie: Wettspiele

Wettspiele

Es gibt eine große Anzahl an Spielalternativen, welche die Runde noch interessanter machen.

Bei einer Runde Golf kann es für bestimmte Situationen, die vorher definiert und vereinbart wurden, Sonderpunkte geben. Bei Flights, die sich schon länger kennen, können solche Sondervereinbarungen den Spaßfaktor am Golf noch weiter erhöhen.

Hier eine Auswahl an möglichen Wettspielen / Spielvarianten:

Arnies
Bei einem Arny kann ein Spieler einen Sonderpunkt erhalten, wenn der Spieler trotz dem Verfehlen des Fairways oder Grüns trotzdem noch ein Par schafft. Ein Arny ist nicht außergewöhnlich. Wenn ein Spieler bei einem Par 3 Loch das Grün nicht trifft, kann er dennoch mit einem gut platzierten Chip nah an die Fahne spielen und den Ball mit dem ersten Putt einlochen.

Barky oder Woody
Der Spieler erhält einen Sonderpunkt, wenn der Ball einen Baum streift und das Loch trotzdem noch mit einem Par abgeschlossen wird. Mit ein wenig Glück, prallt der Ball so ab, dass er gut zu spielen ist und das Par noch ermöglicht.

Battle Golf
Eine witzige Spielvariante, bei der der Gewinner der Bahn, seinem Mitspieler einen Schläger seiner Wahl aus dem Bag entfernen darf. Dies kann auch ein Driver oder Putter sein. Alternativ kann der Sieger des Lochs einen seiner Schläger vom Gegenspieler zurückholen. Wenn man regelmäßig ein Loch verliert, dann ist die Auswahl an Schlägern sehr begrenzt und führt in der Regel nicht zu einer besseren Performance.

Bindfadenwettspiel
Golfclubs bieten diese Variante zu einem vorgabewirksammen Zählspiel an. Um Unterschiede beim Handicap auszugleichen, kann die Länge des Bindfadens oder Schnurr variieren. Ein Spieler erhält analog seines Handicaps eine Schnurr mit der Länge seiner Spielvorgabe. Z.B. ein Spieler mit einem Handicap von -38 erhält einen Bindfaden von 38 oder 19 Metern. Ein besserer Golfer mit einem Handicap von -19 erhält einen Bindfaden, welcher nur halb so lang ist.
Spieler dürfen auf der Runde den Bindfaden so benutzen, dass Sie den Ball besser platzieren und somit einen Vorteil erlangen. Die Entfernung, die der Ball besser positioniert wird, wird vom Bindfaden abgeschnitten. Besonders lohnt sich der Einsatz der Schere auf dem Grün. Man kann einen Ball mit Hilfe des Fadens einlochen, ohne einen Schlag abgezogen zu bekommen. Bleibt am Ende noch etwas Bindfaden übrig, hat dies keine Auswirkung. Es lohnt sich also nicht, den Bindfaden aufzusparen.

Bingo Bango Bongo
Sie lässt sich mit einer beliebigen Anzahl Spielern umsetzen. Die individuelle Spielstärke wird außer Acht gelassen. Auf jeder Bahn können theoretisch 3 Punkte erzielt werden. Und zwar für den Spieler, welcher als erster seinen Ball auf das Grün spielt (Bingo). Der zweite Punkt wird vergeben, für den Spieler, welcher am nächsten an der Fahne liegt (Bango), wenn alle Spieler ihre Bälle auf dem Grün platziert haben. Der letzte Punkt erhält der Spieler, welcher den Ball als erstes einlocht (Bongo) .

Wenn es ein Spieler von einer Stelle außerhalb des Grün direkt einzulochen, erhält dieser alle drei Punkte notiert. Es gibt auch Sonderregeln, wie z.B. dass bei einem Par 3 Loch der erste Punkt nicht vergeben wird. Gute Spieler erreichen das Grün bereits beim ersten Schlag und so hätte der Beginner der Bahn immer einen großen Vorteil. Par 3 Löcher werden dann ohne "Bingo" gespielt und nur mit 2 Punkten belohnt. Sieger ist der Spieler mit den meisten gesammelten Punkten. Es ist eine witzige Variante, welche das Training und Spiel interessanter machen und auch schwächere Spieler Siegchancen einräumen, da der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Wichtig ist es, dass nach den offiziellen Regeln gespielt wird. Wer am weitesten weg ist, spielt zuerst.

Double
Beim Double geht es um einen Wetteinsatz pro Loch. Es spielen zwei Teams gegeneinander, die jeweils aus 2 Spielern bestehen. Es wird um jedes Loch gespielt und gewettet. Team A setzt einen bestimmten Betrag darauf, das nächste Loch zu gewinnen. Team B hält dagegen und verdoppelt den Wetteinsatz. Team A stimmt zu und es kann begonnen werden. Der Wetteinsatz kann auch noch nach dem Abschlag erhöht werden. Der Gewinner des Lochs erhält den Wetteinsatz. Dies wird an allen Löchern wiederholt.

Eclectic
Es handelt sich um ein Zählspiel, welches über einen längeren Zeitraum und auf dem gleichen Platz gespielt wird. Es wird eine bestimmte Anzahl von Runden, es kann auch eine gesamte Golfsaison sein, festgelegt. Die erste Scorekarte ist quasi die Grundlage für die Dauer des Wettspiels. Es ist ein "Best of" aller Runden. Es wird bei jeder Runde das Ergebnis des jeweiligen Lochs mit der Ausgangsscorekarte verglichen. Bei einer Verbesserung wird dies vermerkt. Am Ende der Zeitvorgabe oder Anzahl der Runden, werden die Scorekarten miteinander verglichen. Es gewinnt derjenige, der das beste Gesamtergebnis aller Runden aufweist.

Ein Eclectic ist selbstverständlich nicht forgabewirksam, kann aber während eines vorgabewirksames Zählspiel angewandt werden. Es ist dann lediglich eine Zusatzwertung im Rahmen eines Turniers.

Flaggenwettspiel
Es treten zwei oder mehr Spieler gegeneinander an. Die Spielregeln sind relativ einfach. Man addiert sein Handicap mit der Platzvorgabe. Z.B. Handicap von 36 und Platzvorgabe von 70 ergibt eine Flaggenwette von 106 Schlägen. Jeder Spieler verfügt über einen anderen Wert, da die Handicaps in der Regel unterschiedlich sind. Jeder Spieler besitzt eine Flagge, Stoff oder eine andere Markierung, die ihm eindeutig zuzuordnen ist. Nach jedem Schlag, wird die Fahne am Ort des Balles gesteckt.

Gewinner dieses Wettbewerbes, ist derjenige, der mit seinen möglichen Schlägen am weitesten kommt. So hat der besagte Spieler 106 Schläge zur Verfügung. Hat er die 106 Schläge bereits am 16. Loch aufgebraucht, dann ist für ihn das Spiel am Ort der letzten Flagge beendet. Jeder Spieler spielt die Anzahl seiner zur Verfügung stehenden Schläge. Sollte am 18. Loch zwei Spieler Ihre letzten Schläge aufgebraucht haben, dann gewinnt derjenige, dessen Ball näher an der Fahne liegt. Gelingt eine gute Runde und zwei oder mehrere Spieler haben nach dem 18. Loch noch Schläge zur Verfügung, wird am 1. Loch weitergespielt, bis alle Schläge aufgebraucht sind und der Gewinner feststeht.

Greensome and Bloodsome
Eine Variante des klassichen Vierers. Jeweils zwei Spieler spielen gegeneinander in einem 4er Flight. Die Bälle werden von jedem Team abwechselnd geschlagen. Das Spiel wird als Lochspiel ausgetragen.
Alle 4 Spieler schlagen vom Tee ab. Beim Greensome bestimmt die Paarung selbst, mit welchem Ball weitergespielt wird. Beim Bloodsome wird vom Gegner bestimmt, mit welchem Ball es weitergeht. Es spielt der Spieler weiter, dessen Ball nicht gewählt wurde.

Hogans
Benannt nach Ben Hogan, der wohl beste Spieler in den 50er Jahren. Ein Wettspiel, bei dem es Punkte für das Treffen des Fairways und / oder des Grüns gibt und mindestens Par spielen. Bei einem Par-3 Spiel muss der Ball mit dem Abschlag das Grün erreichen. Bei Par-4 oder Par-5 genügt das Fairway.

Matchplay
Es ist ein K.O. Wettspiel über mehrere Runden. Es ist vergleichbar mit einem Pokalwettbewerb im Fußball. Es spielen jeweils zwei Spieler gegeneinander und der Gewinner kommt in die nächste Runde. Der Verlierer scheidet aus. Es wird so lange gespielt, bis nur noch 2 Spieler übrig sind, die dann das Finale erreichen. Die Spieler Ihrem Flight zugelost. Bei professionellen Events, werden die besten Spieler gesetzt, d.h. sie erhalten ein Freilos für die erste Runde. Diese Art von Wettspiel wird häufig über einen längeren Zeitraum ausgetragen, da ja einige Runden ausgespielt werden müssen.

Nassau
Eine der beliebtesten Varianten, wenn es um Wettspiele geht. Hier werden drei separate Wetten abgegeben. Zuerst werden auf die ersten neun Löcher gewettet. Anschließend folgen Loch 10-18. Die abschließende Wette bezieht sich dann auf das Gesamtergebnis über 18 Löcher. Es werden also drei Spiele ausgetragen. Ziel ist es, jedes einzelne Spiel mit der geringsten Schlägerzahl abzuschließen.

Die Punktvergabe kann unterschiedlich berechnet werden:
-3 Einheiten: Für jede der gewonnenen Teilwetten wird ein Punkt vergeben.
-4 Einheiten: Für die erste und zweite Runde wird jeweils ein Punkt vergeben. Die 18 Loch Runde bringt zwei Punkte.
-5 Einheiten: Für die erste Runde gibt es einen Punkt. Für die beiden verbleibenden Runden werden jeweils 2 Punkte vergeben.

Der Wetteinsatz kann entweder ein Geldbetrag oder um eine Runde im Clubhaus sein. Sinn ist es, noch mehr Spannung in das Spiel zu bringen, da die Wetteinsätze auch richtig weh tun können, wenn der Einsatz dementsprechend hoch ist.

Nessie
Als Namenspatron gilt das bekannte Ungeheuer im schottischen Loch Ness. Wenn ein Spieler einen Ball im Wasserhindernis verliert und die Bahn trotz Strafpunkt noch mit Par abschließt, kann er sich auf der Scorekarte ein "Nessie" markieren.

One Ball
Bei einem "One Ball" spielt ein Flight mit demselben Ball. Die Schlagreihenfolge wird vorher festgelegt und wird auf den Bahnen nicht mehr geändert. Der Spieler, welcher einlocht, beginnt am nächsten Loch mit dem Abschlag. Dies Regel wird aber flexibel ausgelegt, da jeder Spieler die gleiche Anzahl an Schlägen aufweisen soll. Ziel des Spiels ist es am Häufigsten einzulochen, denn nur dafür wird ein Punkt vergeben. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Hier spielen auch tatkische Überlegungen eine Rolle. Zum Beispiel möchte man nicht, dass man nahe an die Fahne spielt, da ja dann der nächste Spieler einlochen könnte. Es kann dadurch zu größeren Verzögerungen im Spiel kommen, da keiner dem anderen einen Vorteil gönnen mag.

Sandy
Sandy ist ein Wettspiel, bei dem der Spieler einen Extrapunkt erhält, wenn er trotz einem Bunkerschlag, das Loch mit einem Par abschließt.

Snake Die Schlange ist auch eine witzige Wette, die Missgeschicke eines Spielers an die große Glocke hängt. Wer als erster Spieler drei Putts auf einem Grün braucht, bekommt die Schlange an sein Bag geheftet. Sobald ein weiterer Spieler ebenfalls 3 Putts benötigt, übernimmt dieser Spieler die Schlange. Wenn mehrere Spieler am gleichen Grün drei Schläge benötigen, erhält der Spieler die Schlange, der am letzten einlocht. Wer die Schlange nach der Runde sein eigen nennt, darf seine Flightpartner zu einer Runde im Clubhaus einladen oder Geld in die Kasse legen.

Shanghai-Vierer
Es ist ein Teamwettbewerb mit 2 x 2 Spielern. Jeder Spieler schlägt sein Ball ab. Danach wird vom gegnerischen Team entschieden, mit welchem Ball der Gegner weiterspielen muss. Der Ball wird dann abwechselnd von beiden Teamspielern weitergespielt. Das gegnerische Team wird sich dann für einen Ball entscheiden, welcher schlechter zum Loch liegt. Die Spielvorgaben der Teams werden gewichtet und in der Bewertung berücksichtigt.

Skin Game
Ein Wettspiel, welches insbesondere bei Privatrunden zum Einsatz kommt. Der Flight spielt um einen vorher ausgehandelten Geldbetrag, z.B. einen Euro pro Bahn. Der Gewinner eines Lochs, erhält den Preis. Gibt es keinen eindeutigen Gewinner, wandert der Betrag in einen Jackpot. Alternativ kann dann auch die Getränkerunde im Clubhaus mit dem Geld bezahlt werden.

Texas Scramble
Diese Spielform wird auch vermehrt bei Turnieren gespielt. Hier spielen Teams gegeneinander, die auch aus 3-4 Spielern bestehen können. Es schlagen alle Spieler eines Teams ab. Die Teams können beraten, mit welchem Ball aus der Gruppe weitergespielt wird. Der Spieler, dessen Ball ausgewählt wurde, spielt nun von dieser Position weiter. Alle anderen Spieler aus dem Team, legen ihren Ball ebenfalls auf diesen Punkt und spielen weiter. Nun wird wieder entschieden, mit welchem Ball weitergespielt wird. Dies wird so lange beibehalten, bis das Grün erreicht wurde. Auch hier wird der bestplatzierte Ball ausgewählt und alle Mitspieler spielen von dieser Position weiter. Das Loch ist beendet, sobald der erste aus dem Team einlocht. Das Team mit dem niedrigsten Score gewinnt die Bahn.

Die Reihenfolge der Spieler ist nicht zwingend. Das Team kann selbst entscheiden, wer wann seinen Schlag führt. Ist die Spielstärke unterschiedlich, so fangen üblicherweise die schwächeren Spieler an. Dies verringert den Druck auf diese Spieler gegen Ende des Loches. Für die Ermittlung der Teamvorgabe kann man das arithmetische Mittel aus den verschiedenen Handicaps verwenden.

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